Neuehärte bei der Finma: Die Aufsicht setzt nach dem Untergang der CS die Schweizer Krypto-Szene unter Druck
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) verschärft die Regulierung der Schweizer Krypto-Industrie nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse Swissquote.
Die neuen Regeln sollen die Risiken für Anleger verringern und die Branche transparenter machen.
Die Finma hat am Mittwoch neue Richtlinien für Krypto-Unternehmen veröffentlicht, die strengere Anforderungen an Kapital, Governance und Risikomanagement enthalten. Die Aufsichtsbehörde erklärte, dass die neuen Regeln darauf abzielen, "die Risiken für Anleger zu verringern und die Integrität und Stabilität des Schweizer Finanzsystems zu gewährleisten".
Die neuen Richtlinien sind eine Reaktion auf den Zusammenbruch von Swissquote, der ältesten und größten Kryptobörse der Schweiz. Swissquote meldete im März Insolvenz an und hinterließ Tausende von Anlegern mit Verlusten in Millionenhöhe.
Die Finma erklärte, dass die neuen Regeln dazu beitragen sollen, eine Wiederholung des Swissquote-Zusammenbruchs zu verhindern. Die neuen Regeln verlangen von Krypto-Unternehmen, dass sie über mehr Kapital verfügen, bessere Governance-Strukturen haben und über ein effektiveres Risikomanagement verfügen.
Die neuen Regeln werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Schweizer Krypto-Industrie haben. Viele Unternehmen werden Schwierigkeiten haben, die neuen Anforderungen zu erfüllen, und einige könnten gezwungen sein, ihre Tätigkeit einzustellen.
Die Finma erklärte, dass sie mit der Durchsetzung der neuen Regeln beginnen werde, sobald sie in Kraft treten. Die Aufsichtsbehörde erklärte, dass es keine Nachsicht geben werde und dass Unternehmen, die gegen die neuen Regeln verstoßen, mit erheblichen Strafen rechnen müssten.
Die neuen Richtlinien im Einzelnen
Die neuen Leitlinien der Finma enthalten eine Reihe spezifischer Anforderungen an Krypto-Unternehmen, darunter:
- Erhöhte Kapitalanforderungen: Krypto-Unternehmen müssen nun über mindestens 2 Millionen Schweizer Franken (CHF) an Eigenkapital verfügen.
- Verbesserte Governance-Strukturen: Krypto-Unternehmen müssen nun über einen Vorstand und ein Risikokomitee verfügen.
- Effektiveres Risikomanagement: Krypto-Unternehmen müssen nun über einen soliden Risikomanagementrahmen verfügen, der die Identifizierung, Bewertung und Minderung von Risiken umfasst.
Die neuen Leitlinien enthalten auch eine Reihe weiterer Anforderungen, die darauf abzielen, die Transparenz der Branche zu erhöhen, beispielsweise Anforderungen an Krypto-Unternehmen, ihre Aktivitäten öffentlich offenzulegen und ihre Konten von einem Wirtschaftsprüfer prüfen zu lassen.
Auswirkungen auf die Schweizer Krypto-Branche
Die neuen Richtlinien der Finma dürften erhebliche Auswirkungen auf die Schweizer Krypto-Industrie haben. Viele Unternehmen werden Schwierigkeiten haben, die neuen Anforderungen zu erfüllen, und einige könnten gezwungen sein, ihre Tätigkeit einzustellen.
Die neuen Regeln werden auch die Kosten für den Betrieb eines Krypto-Unternehmens in der Schweiz erhöhen. Dies könnte dazu führen, dass einige Unternehmen ihre Tätigkeit in andere Länder verlagern, in denen die Vorschriften weniger streng sind.
Insgesamt werden die neuen Leitlinien wahrscheinlich zu einer Konsolidierung der Schweizer Krypto-Industrie führen. Nur die größten und finanziell stärksten Unternehmen werden wahrscheinlich in der Lage sein, die neuen Anforderungen zu erfüllen und im Geschäft zu bleiben.
Reaktionen auf die neuen Richtlinien
Die neuen Richtlinien der Finma wurden von gemischten Reaktionen der Schweizer Krypto-Industrie aufgenommen. Einige Unternehmen begrüßten die neuen Regeln und sagten, sie würden dazu beitragen, die Branche sicherer und transparenter zu machen.
Andere Unternehmen kritisierten die neuen Regeln und sagten, sie seien zu streng und würden es Krypto-Unternehmen in der Schweiz schwer machen, zu konkurrieren. Einige Unternehmen haben angekündigt, dass sie ihre Tätigkeit in andere Länder verlagern werden, in denen die Vorschriften weniger streng sind.
Insgesamt dürften die neuen Richtlinien erhebliche Auswirkungen auf die Schweizer Krypto-Industrie haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche langfristig an die neuen Regeln anpassen wird.
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